Rotbuntes Niederungsvieh

Das Rotbunte Niederungsvieh ist eine alte deutsche Rinderrasse, traditionell gezüchtet in Schleswig-Holstein, Oldenburg, Westfalen, den hessischen und rheinischen Mittelgebirgen. Während es in den anderen Zuchtgebieten weitgehend durch die amerikanische Milchrasse Red Holstein verdrängt wurde, sind viele Betriebe in Schleswig-Holstein beim Zweinutzungstyp (Milch und Fleisch) geblieben. Die Milchleistung der Kühe liegt je nach Futtergrundlage zwischen 6.000 und 8.000 Litern im Jahr mit etwa 3,6% Eiweiß und 4,0% Fett. Die Rotbunten sind gleichermaßen geeignet für intensive Stallmast und extensive Weidemast, haben eine Ausschlachtung von bis zu 60%, hervorragende Fleischqualität sowie einen großen Anteil wertvoller Teilstücke.

Es gibt gute Gründe dafür, das Rotbunte Niederungsvieh weiterzuzüchten:

  • In der Milchproduktion wird es immer wichtiger, Kosten zu senken, anstatt mit letzter Intensität Spitzenleistungen zu erzielen. Rotbunte Milchkühe haben eine sehr gute Grundfutterverwertung und geringe Anfälligkeit für Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen, Klauen- und Gelenkerkrankungen. Gerade größere Milchviehbetriebe brauchen aus arbeitswirtschaftlichen Gründen robuste Tiere mit verläßlichen Leistungen.

  • Mit oder ohne BSE-Hysterie wird die Nachfrage nach umweltfreundlich produziertem Rindfleisch aus der Region auf Dauer steigen. Rotbunte Bullen oder Ochsen und Färsen bieten optimale Voraussetzungen für die Erzeugung von Qualitätsfleisch. Grünlandstarke Betriebe, die nicht mit entsprechend Milchquoten ausgestattet sind, können durch Rindermast überschüssige Flächen wirtschaftlich nutzen.

Außerdem: Die Rotbunten sind die schönste Rinderrasse der Welt. Wer das nicht glaubt, macht im Sommer eine Radtour von Elmshorn nach Rendsburg oder besucht mich in Lennewitz.

Reinhard Jung

 

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